Das hymnische Gedicht "Ganymed"(1777) von Johann Wolfgang von Goethe be-schreibt die gegenseitige Liebe eines lyrischen Ichs zur Natur, die sich schließlich in der Person des "Alliebenden Vaters"(V.32) manifestiert.
Das Gedicht "Ganimed" (Ende 20. Jh.) von Burkhard Bierschenck kritisiert die gefühlslose Gegenwart, indem es Bezug auf Goethes gefühlsbetontes Denken nimmt.
Beide Gedichte tragen die Überschrift Ganymed. Ganymed entstammt aus der griechi-schen Mythologie und war ein junger, schöner Troer. Er wurde von Zeus seiner Schön-heit wegen in den Olymp entführt, wo er als Mundschenk der Götter bis in alle Ewigkeit waltet.
In seinem Gedicht beschreibt Goethe einen wundervollen Morgen (V. 1-3). Schnell entsteht eine Liebessituation zwischen dem lyrischen Ich und der Natur, an-fangs durch die in rotes Licht getauchte Landschaft (V.3-8), später durch "Blumen" und "Gras" (V.11-14). …